Heute musste ich raus hier, aus all dem Stress. Wenigstens für 1, 2
Stunden. Ich bin also los gelaufen, ohne Ziel. Durch Wälder und über
Wiesen. Und ich habe nachgedacht.
Über dich. Über mich.
Über uns.
Und ob du wirklich noch andere Weiber hast, neben mir. Aber wieso nicht?
Ist es diese Typische
Naives-Kleines-Mädchen-Mit-Großem-Traum-Geschichte? Oder die typische
beide lieben sich, sind aber zu schüchtern um es zusagen, Geschichte?
Ich war jedenfalls beides, schüchtern und naiv. So oder so, ich mag
beide Geschichten nicht. Und ich will, dass unsere Geschichte einen
anderen Titel bekommt. Unsere Geschichte soll ein Happy End sein, aber
ohne End. Ich will, dass du das du endlich aufhörst mich kontrollieren zu wollen, in jeder Minute! ich will, dass du endlich aufhörst rumzuspinnen, wenn dir mal etwas nicht passt,was ich tue! ich bin ein freier mensch, das musst du endlich mal begreifen! ich bin nicht deine barbie, die nach deiner pfeife tanzt! ich bind eine freundin die du liebst! angeblich..
Und ob diese Wünsche realistisch sind, kann ich nicht einschätzen. Und
in diesem Moment habe ich eine Hass auf diese Welt und
Auf dich. Auf mich.
Auf uns.
Heute Nacht, die Angst war wieder da. diese verdammte angst!
Er ist weg.
Weg. Weg… kam es mir wieder in den Sinn. er ist bei ihr..
Dunkelheit um mich herum. Ich erstickte, ertrank … Ich fiel und tauchte
nicht mehr auf. Noch immer spürte ich seine Finger auf meinem Rücken,
seine Hand in meiner, seinen Atem in meinem Haar … Es war, als läge er
neben mir, die Spannung, die Elektrizität, war noch immer vorhanden.
Sein Weggehen hatte nichts daran geändert. Während meine Gedanken sich
schon mit einer baldigen Trennung abgefunden hatten, hielt mein Herz noch an ihm
fest, denn es wusste, dass ich große Qualen ausstehen müsste, würde es
anders sein. Und so überließ ich mich meinem Herzen und verhinderte das
Denken. Ich wusste genau, dass ich irgendwann zur Wahrheit und zur
Gegenwart zurückkehren musste und dass das Leid kleiner sein würde, wenn
ich versuchte, damit fertigzuwerden – doch warum jetzt? Warum gerade
jetzt, wo ich mich vor Glück seufzend in meiner Traumwelt befand, in der
irrealen Wirklichkeit? Nein, ich musste nicht fallen. Nicht jetzt.